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Re: Ausgabe Nummer 3764


Kaderli Peter
 

In der Gesamtrelation gesehen ist die Zunahme der Bev?lkerung nicht der
wesentliche Punkt. Weder ein seltener Geburten¨¹berschuss noch die
Zuwanderung bieten echte Probleme. Das echte Problem ist die absolute
Zunahme der Verkehrsbewegungen pro Einwohner. Da spielt die
Siedlungsentwicklung, die Einkaufsm?glichkeiten, die Zentralisierung von
Schule und Verwaltung, die Zunahme der Freizeit(besch?ftigungen) und
?hnliches eine Rolle. Ebenfalls nicht zu untersch?tzen ist der Effekt
der Verkleinerung der Familien bzw. Haushalte. Es macht halt schon einen
Unterschied, ob eine vierk?pfige Familie in einer Vierzimmerwohnung
wohnt oder eine (geschiedene) Einzelperson in derselben Wohnung und die
alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern im Sechszimmerhaus. Ich sage ja
nicht, man d¨¹rfe sich nicht mehr scheiden lassen, aber es hat halt alles
seine Konsequenzen.

Wenn dann das kommunale Baureglement noch verbietet, dass man den
Dachstock ausbaut, damit der geschieden Vater wenigstens eine Bleibe in
der bisherigen Umgebung findet, dann ist man definitiv beim Mehrverkehr
angelangt. Leicht zugespitzt: Die Verkehrszunahme ist eine Folge des
Versagens der Raumplanung. (Man beachte die Satzzeichen.)

==> Das ist unbestritten ein guter Punkt, ich bleibe aber dabei, das insbesondere die Zuz¨¹ge aus dem Ausland - hier meine ich vor allem die qualifizierten Arbeitskr?fte - das Verkehrsverhalten auch aufgrund Deiner Begr¨¹ndung massiv beeinflussen. Jeder solcher Neuzuz¨¹ger belegt eine eigene Wohnung irgendwo und hat in der Regel einen relativ langen Arbeitsweg und geht immer wieder gerne in seine Heimat zur¨¹ck.

Auf der anderen Seite unterstelle ich dem ?ffentlichen Verkehr, dass
die Mittel sehr grossz¨¹gig verwendet werden.
Diese Unterstellung muss ich zur¨¹ckweisen. Es ist eine Tatsache, dass
auf 100 Menschen 20 Trottel kommen und das ist auch in der ?V-Landschaft
(leider) so. Aber die andern 80% versehen ihren Job selbstlos und
klaglos und einwandfrei.
==> Mir geht es hier weniger um einzelne Personen, sondern der relativ l?ssige Umgang mit den Mitteln. Die Verursacher sind aber nicht die Mitarbeiter der ?V-Landschaft, sondern die Poliker, die gerne mit der grossen Kelle anr¨¹hren und - dies ist meine Unterstellung - f¨¹r ihre Kollegen in der Bau- und sonstigen Investitionsbranche schauen m¨¹ssen...

Ich weiss auch nicht, ob es sinnvoll ist, dass jeder Ort in den
Zentren einen 10 bis 15 Minuten Takt von Morgen fr¨¹h bis Abend sp?t
wirklich ben?tigt.
Die Fragestellung ist verkehrt. Was passiert, wenn du den
F¨¹nfzehnminutentakt auf der S-Bahn nicht anbietest? Entweder
a) Die Z¨¹ge des Halbstundentakts werden so lang, dass man alle Stationen
ausbauen muss (was mehr kostet als zus?tzliche Z¨¹ge). Oder
b) Weil das ?V-Angebot schlecht ist, nimmt der Strassenverkehr zu.

Es ist eine Illusion, man k?nne den ?V eigenst?ndig steuern. Er ist
immer ein Spiegelbild der Anspr¨¹che und der ?V-Qualit?t in Relation zum
Individualverkehr. Daher ziehe ich es vor, die Steuergelder in den
Ausbau des ?V zu stecken und so wenigstens m?glichst viel der
Verkehrszunahme zu absorbieren. Sonst musst du den Verkehr
planwirtschaftlich steuern. Ob du daf¨¹r eine Mehrheit findest? ... ;-)

==> Vielleicht habe ich mich auch hier nicht pr?zise genugend ausgedr¨¹ckt: In den Spitzenzeiten hast Du v?llig recht, aber ich weiss nicht so recht, ob diese Spitzenzeiten den ganzen Tag lang dauern und deshab ein solches dichtes Angebot wirklich n?tig ist. Man kann auch die Kunden so erziehen, dass der ?ffentliche Verkehr nur etwas Wert ist, wenn die Z¨¹ge sehr oft verkehren, unabh?ngig davon, ob die Z¨¹ge nun genutzt werden oder nicht. Der andere Punkt ist, ob das eigene Auto im Stossverkehr schneller ist und wirklich noch eine Alternative ist...

W¨¹rdest du diesen Gedanken bitte aus deinem Gehirn streichen und nie
wieder erw?hnen. Sonst liest es noch ein Politiker und findet es eine
gute Idee. Von selbst kommen Politiker zum Gl¨¹ck nicht drauf...
:-P
==> Ich hoffe, Du hast damit recht. Ich denke aber, die gewissen Kreise auf der linken Seite sind von sich aus sehr kreativ mit fremden Geld. Sonst schau mal die Diskussion ¨¹ber ein Grundeinkommen ohne Arbeit und Mindestl?hne an. Ein Normalsterblicher kann nicht nachvollziehen, dass man einfach so Geld erh?lt und dann noch ohne Anstrengung in den Tag leben kann. Unter solchen Voraussetzung ist jeder dumm, der noch t?glich einer regelm?ssigen T?tigkeit nachgeht und noch Steuern zahlen tut...

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Sparen ist zu teuer, das k?nnen
wir uns nicht leisten. Sparen ist das Eingest?ndnis von Misswirtschaft.
Wenn man grunds?tzlich nur die Ausgaben t?tigt, die wirklich
erforderlich sind und sinnvoll sind, dann reicht das Geld immer. Auch
wenn man vielleicht mal eine Sekunde im Leben das Gef¨¹hl hat, etwas mehr
Geld w?re jetzt nicht schlecht. Wirklich brauchen tut man das nicht.
Aber das ist nicht sparen. Das ist einfach verantwortungsvoller Umgang
mit den Mitteln. Leider gibt es viel zu wenig Finanzpolitiker, die das
wirklich verstehen.
==> Das ist auch spannende Definition, warum sparen sinnlos sein soll. Sparen gleich Eingest?ndis einer Misswirtschaft finde ich einen tollen Vergleich. Ich nehme an, dass meinst Du etwas ironisch. Sonst l?sst Griechenland, Portugal oder Irland gr¨¹ssen. Die haben das auch so angeschaut und die anderen d¨¹rfen nun f¨¹r die Misswirtschaft zahlen. In der Privatwirtschaft wissen wir ja, was passiert, wenn man ¨¹ber lange Zeit zu viel Geld ausgibt...


Der wiederholteste Missgriff der Eidg. Finanzverw. ist einfach
irgendwann nicht mehr glaubw¨¹rdig, wenn jedes Jahr ein Verlust
prognostiziert und ein Gewinn realisiert wird.
==> V?llig einverstanden. Man k?nnte auch damit anfangen, den Begriff Einnahmen noch etwas verst?ndlicher zu definieren. In der normalen Finanzwirtschaft sind beispielsweise Vorauszahlung von Steuern f¨¹r 2011 keine Einnahmen, sondern nur Vorauszahlungen, die nicht ergebniswirksam sind. Auch eine Verrechnungssteuer ist keine eigentliche Einnahme, sondern nur ein Vorbezug, der wieder zur¨¹ckverlangt werden kann. Wird dies innerhalb von drei Jahren nicht gemacht, wird er erst zu einer Einnahme.

Gruss

Peter


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